Innovatives Lernen: Schach und Schafkopf bereichern den Unterricht
Im neuen Schuljahr hat Rektorin Andrea Gust gemeinsam mit Corinna Zenker, Koordinatorin des Besuchs-Pilot-Projekts „Go&Share“, ein innovatives Angebot für die Kinder der Kasendorfer Schule ins Leben gerufen. Als LEMAS-Schule (Leistung macht Schule) setzt die Einrichtung auf besondere Lernkonzepte, die über den klassischen Unterricht hinausgehen und den Schülern spannende, praxisnahe Erfahrungen bieten. An mehreren Vormittagen bereichern Ehrenamtliche den Unterricht mit speziellen Kursen, die das schulische Lernen auf vielfältige Weise ergänzen.
Die angebotenen Kurse reichen von Experimentier- bis hin zu Debattierkursen und bieten den Schülern neue Lerninhalte, die sie so im regulären Unterricht nicht erleben würden. Zwei herausragende Projekte in Zusammenarbeit mit „Go&Share“ sind der Schafkopf-Unterricht und der Schachkurs, die den Kindern wichtige strategische und soziale Kompetenzen vermitteln.
Schafkopfunterricht: Tradition trifft auf Bildung
Ein besonderes Highlight ist der Schafkopf-Unterricht, der von Karl-Heinz Bergmann, einem engagierten ehrenamtlichen Lehrer und ehemaligen Bankkaufmann, für acht Kinder der 2. bis 4. Klasse angeboten wird. Schafkopf, ein traditionelles Kartenspiel, steht hier nicht nur im Mittelpunkt des Spaßes, sondern lehrt die Kinder auch logisches Denken und das Zählen von Karten.
Bergmann teilt mit einem Augenzwinkern eine Anekdote aus seiner Schulzeit: „Als junge Burschen haben wir heimlich im Unterricht Schafkopf gespielt, bis der Lehrer uns die Karten wegnahm. In der Pause haben wir dann die Schranktür des Lehrerpults abgeschraubt und uns die Karten zurückgeholt.“ Heute ist er stolz, das Spiel offiziell lehren zu dürfen, und seine Schüler hören gespannt zu, wie er die Farben und Werte der Karten erklärt. Leo, Mohamed, Mike, Paul, Maximilian, Vincent und Mia lernen, dass der „Eichel Ober“ auch „der Alte“ genannt wird und der „Blatt Ober“ als „der Blaue“ bekannt ist.
Die Kinder sind begeistert und konzentriert dabei, wenn es darum geht, die Karten richtig zu mischen, ohne sie zu verbiegen – denn, wie Bergmann erklärt, „gezinkte Karten haben im Spiel keinen Platz“. Nach der ersten Runde, in der auch schon ein kleines Spiel gespielt wird, freuen sich die Kinder auf die nächste Woche. Vincent möchte das Schafkopfspielen besonders lernen, um mit seinem Vater spielen zu können. Und Mia möchte Ihrem Repertoire an vielen Spielen noch ein weiteres hinzufügen.
Schachkurs: Strategie und Konzentration
An einem weiteren Vormittag dazu läuft für eine Schulstunde der Schachkurs, der von Schachlehrer Elek geleitet wird. Die Schüler Hannes, Emil, Ida und ein weiterer Hannes stellen unter Eleks Anleitung die Figuren auf dem Schachbrett auf. Elek ist begeistert über die schnelle Auffassungsgabe der Kinder und erklärt geduldig, wie die einzelnen Figuren ziehen dürfen.
Ida zieht hochkonzentriert den ersten Bauern, während Emil und Hannes ihre Strategie überlegen und kontern. Der Kurs fördert nicht nur die Konzentration und das logische Denken, sondern auch die Fähigkeit, eigene Züge zu reflektieren und zu hinterfragen. Die Kinder kommentieren ihre Züge immer wieder, unterstützt von Elek, und lernen dabei die Bedeutung der strategischen Planung im Schach.
Mit den neuen Angeboten im Rahmen des „Go&Share“-Projekts unterstreicht die Kasendorfer Schule ihren Status als LEMAS-Schule, die innovative Lernwege geht. Durch den Einsatz engagierter Ehrenamtlicher wie Karl-Heinz Bergmann und Schachlehrer Elek können die Schüler spielerisch wichtige Fähigkeiten wie logisches Denken, Konzentration und strategisches Handeln erlernen – Fähigkeiten, die sowohl beim Schafkopf als auch beim Schach entscheidend sind. Die Kinder sind begeistert und freuen sich auf weitere spannende Unterrichtsstunden, die weit über den klassischen Schulalltag hinausreichen.